SAXONIA Fördergesellschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe im Freistaat Sachsen mbH
>Die gastgewerbliche Ausbildung in Deutschland erlebt 2024 einen deutlichen Aufschwung: Mit über 50.000 Ausbildungsverhältnissen liegt die Zahl der Azubis wieder klar über dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Zuwachs von 9,1 % – weit stärker als im Gesamtdurchschnitt der IHK-Berufe (+0,5 %). Die Corona-Delle ist damit in der Branche endgültig ausgeglichen.
Starke Entwicklung in vielen Ausbildungsberufen
Besonders positiv fällt die Entwicklung in den Küchenberufen aus: Die Zahl der Neuverträge für Koch/Köchin und Fachkraft Küche stieg um 2,5 % gegenüber 2023. Letztere gewinnt zunehmend an Bedeutung – gerade für Azubis mit sprachlichen oder schulischen Herausforderungen.
Der zweijährige Beruf Fachkraft für Gastronomie legte mit +17,9 % deutlich zu. Im Vergleich zu seinem Vorgängerberuf (Fachkraft im Gastgewerbe, 2019) ist das sogar ein Plus von 55,6 %.
Auch bei den Fachleuten für Systemgastronomie und Restaurants/Veranstaltungsgastronomie (ReVa) ist ein stabiles bzw. weiterhin starkes Ausbildungsinteresse zu verzeichnen – mit +4,2 % bzw. einem leichten Rückgang nach starkem Vorjahr (-2,9 %).
Herausforderung Hotelberufe
In den Hotelberufen zeigt sich jedoch ein rückläufiger Trend: Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge bei Hotelfachleuten sank um 11,3 % gegenüber 2023 und liegt 24,2 % unter dem Stand von 2019. Gründe sind u. a. der Fachkräftemangel, eine anspruchsvollere Ausbildung, der Wettbewerb mit dualen Studiengängen – und das Fehlen eines zweijährigen, theoriereduzierten Ausbildungsangebots in der Hotellerie.
Internationale Nachwuchskräfte
Auffällig: Rund 30 % der neuen Azubis haben ihren Schulabschluss im Ausland erworben – das entspricht über 7.000 Personen. Diese Zahl ist in nur zwei Jahren von 4.300 auf 7.000 gestiegen und zeigt, dass das Gastgewerbe gezielt internationale Nachwuchskräfte gewinnt – auch unter Geflüchteten.
Fazit
Das Gastgewerbe ist auf einem guten Weg, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern – dank neuer Berufsbilder, besserer Strukturierung und wachsender Internationalität. Nun gilt es, auch die Hotelberufe wieder attraktiver zu gestalten und flexible Ausbildungswege zu schaffen.